Dienstag, 21. Juni 2011

Jugendbegegnung in Dresden




Im Rahmen des Evangelischen Kirchentages in Dresden haben 6 Mädchen und eine Sozialpädagogin aus unserem Kinderdorf an einer internationalen Jugendbegegnung teilgenommen. Inhalt war vor allem gemeinsames Kochen, aber auch interkultureller Austausch, Spiele und das Bauen und Bemalen von Stühlen. Auch ein Besuch im Freibad durfte nicht fehlen. Beim internationalen Volleyballturnier belegte unsere Mannschaft den zweiten Platz. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Europäischen Union. Auch der Verein "Kinderdörfer in Litauen e.V." stellte einen finanziellen Beitrag zur Verfügung, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten. Die Kinder haben die Atmosphäre des Kirchentages und das schöne Wetter sichtlich genossen und kehrten wohlbehalten wieder nach Litauen zurück.

Dienstag, 17. Mai 2011

Viel zu feiern




In den letzten Wochen gab es einiges zu feiern. Vorigen Freitag fand ein Bücherfest statt. Letzte Woche kamen Mitglieder und Paten des Vereines Kinderdörfer in Litauen zu Besuch. Und letzten Freitag feierten wir dann den Abschied von Anne Weigel, meiner Ansprechpartnerin hier im Kinderdorf. Es gab sasliki und viel leckeren Kuchen.

Donnerstag, 28. April 2011

Ostern


Die Ostertage waren auch in unserem Kinderdorf interessant gefüllt. Am Karfreitag stand ein Ausflug ins Militärmuseum auf dem Programm. Am Sonnabend wurden dann fleißig Eier ausgeblasen und bemalt und am Sonntag fuhren alle Kinder zum morgendlichen Gottesdienst ins Nachbardorf Liudvinavas. Ich hatte über die Feiertage Besuch, eine Freiwillige, die in Polen arbeitet, verbrachte die Ostertage bei mir. Zusammen besuchten wir die katholische Osternachtsmesse und den evangelischen Ostergottesdienst. Außerdem machten wir einen Ausflug nach Kaunas.

Mittwoch, 20. April 2011

Frühjahrsputz bei sommerlichem Wetter




Heute war ein schöner sommerlicher Tag (und abends hatte ich auch schon den ersten Sonnenbrand dieses Jahr). Zum Mittagessen haben wir draußen gegrillt. Und genau das richtige Wetter für den großen Frühjahrsputz in unserem Kinderdorf. Die Kinder und Mitarbeiter sammelten fleißig Müll, arbeiteten in den Gärten und im Wäldchen und zum Schluss gab es zur Belohnung für alle ein Eis. Bei dem schönen Wetter unternehme ich mit einigen Kindern auch schon erste Fahrradausflüge ins Nachbardorf.

Donnerstag, 14. April 2011

Erste Hilfe und Fahrt nach Deutschland



Das Kinderdorf steckt in finanziellen Schwierigkeiten, deshalb sind meine Schwimmbadbesuche mit den Kindern vorerst ins Wasser gefallen. Dafür habe ich zusammen mit Arturas, der zwar entlassen wurde, aber sich trotzdem noch für das Kinderdorf engagiert, einen Erste Hilfe Kurs organisiert. Mit vier Kindern waren wir diesen Mittwoch das erste Mal da. Eine freundliche Mitarbeiterin des Visuomenes Sveikatingumo Centras zeigte uns, wie man einen bewusstlosen wiederbelebt, wie man Wunden verbindet und den Blutfluss stoppt. An Übungspuppen durften wir die Herz-Lungen-Wiederbelebung praktisch anwenden.
Außerdem haben wir letzte Woche die Fahrkarten nach Deutschland gekauft. Ja, wir fahren nach Deutschland, und zwar zu einer Jugendbegegnung im Rahmen des Evangelischen Kirchentages vom 28.5. bis 6.6. in Dresden. 6 unserer Kinder und eine Betreuerin werden mich begleiten. Ich freue mich schon darauf, den Kindern die wunderschöne Stadt zeigen zu können, in der ich zur Schule gegangen bin.

Freitag, 25. März 2011

Neue Betten eingetroffen




Diese Woche sind bei uns im Kinderdorf neue Betten angekommen. Dank der Spenden des Vereins "Kinderdörfer in Litauen e.V." konnten insgesamt 73 neue Betten angeschafft werden. Ich konnte dann auch ein bisschen beim Aufbauen derselben helfen.
Des Weiteren sollen noch neue Schränke, Stühle und Tische angeschafft werden. Dafür sammelt der Verein "Kinderdörfer in Litauen e.V." Spenden. Wer also unser Kinderdorf in dieser Angelegenheit unterstützen möchte, kann sich gern an den Verein wenden. www.kinderdoerfer-in-litauen.de

Freitag, 11. März 2011

Litauens "Geburtstag"




Anlässlich des litauischen Unabhängigkeitstages haben meine Ansprechpartnerin Anne, unsere Sozialpädagogin Edita und die Musiklehrerin am Donnerstag ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Gedichte wurden vorgetragen, Lieder wurden gesungen, ein Rätsel wurde gelöst. Der Direktor hielt eine kleine Rede. Zum Schluss durfte auch noch leckerer litauischer Landkäse mit Brot verkostet werden. Der eigentliche Feiertag ist der 11. März. Überall ist gelb-grün-rot geflaggt, die Kinder haben schulfrei und dürfen sich über eine Menge Süßigkeiten freuen.

Montag, 7. März 2011

Karneval in Rumšiškės






Diesen Sonntag waren wir mit den Kindern in Rumšiškės, einem kleinen Ort in der Nähe von Kaunas. Dort findet jedes Jahr im Frühling ein fröhliches, traditionelles Karnevalsfest statt. Menschen aus ganz Litauen versammeln sich zwischen traditionellen Holzhäusern um mit lustigen Spielen und fröhlichen Gesängen den Winter zu vertreiben. Am Ende wird symbolisch eine große Strohpuppe verbrannt, und alle rufen gemeinsam: „Žiemo, žiemo, eik iš kiemo!“, was so viel heißt wie: „Winter, Winter, verschwinde aus dem Land!“
Unsere Kinder nutzten die Gelegenheit, um ihr Taschengeld an den zahlreichen Verkaufsstellen für Süßigkeiten oder Spielzeug auszugeben. Mir wurde von zwei als Orakelhexen verkleideten Studenten aus meinem Handschuh gelesen, dass schwere Zeiten auf mich warten und ich viel Kraft brauche… ;) Das Wetter war sehr wechselhaft, mal Sonne, mal Schnee. Aber es hat allen viel Spaß gemacht.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Wieder da







Nach meinem Reflektionsseminar in Dresden und einem Rettungsschwimmer-Kurs in Pirna bin ich vergangenen Sonntag wieder nach Marijampole zurückgekehrt. Das Seminar mit 20 weiteren deutschen und 20 europäischen Freiwilligen bei der Initiative Christen für Europa in Pappritz war eine sehr gute Gelegenheit, sich auszutauschen und den bisherigen Dienst zu reflektieren, aber auch nach vorne zu schauen. Während des Seminares besuchten wir Chemnitz, außerdem in Dresden die Gedenkstätte für Gefangene der Staatssicherheit „Bautzner Straße“, sowie das Jugendhaus „Emmers“ in Dresden-Pieschen, welches mit Kindern und Jugendlichen aus ähnlich problematischen Verhältnissen arbeitet, wie unsere Einrichtung. Nach dem Seminar durfte ich mal wieder für eine Woche bei meiner lieben Familie weilen, denn ich nahm noch an einem Rettungsschwimmerkurs bei der DLRG in Pirna teil, um mein Rettungsschwimmerabzeichen Silber nicht verfallen zu lassen. Schließlich möchte ich ja auch in Zukunft mit unseren Kindern samstags ins Schwimmbad fahren. Zurück in Litauen hieß mich gleich die große Kälte willkommen: - 24 Grad und viel Schnee! Naja, machen wir das Beste daraus, gehen wir mit den Kindern rodeln und basteln wir wieder Vogelhäuser!

Freitag, 28. Januar 2011

Encaustic im Bastelkreis





Diesen Mittwoch haben wir zum ersten Mal eine neue Technik zum Postkarten-Basteln ausprobiert. Dank einer Spende aus Deutschland konnten wir mit Bügeleisen und Wachsmalfarben interessante Motive auf weißes Papier zaubern. Besonders gefreut hat mich, dass auch Klaidas, einer unserer "schwierigen Jungs" nach anfänglicher Skepsis auch eine Postkarte gestaltet hat. Wir hatten jedenfalls alle viel Spaß.

Montag, 10. Januar 2011

Geschenke, Kunst und Schwimmen

In den letzten Tagen ist wieder einiges passiert. Unter anderem bin ich trotz der bereits zu Ende gegangenen Weihnachtszeit reich beschenkt worden: von netten Menschen aus meiner Kirchgemeinde mit Äpfeln und Erdbeermarmelade, von meinem Arbeitskollegen Arturas mit eingeweckten Kirschen und von meiner Nachbarin mit selbstgebackenen Hörnchen. Die Litauer sind wirklich ein sehr freundliches Völkchen. Wenn ich allerdings von den vielen Geschenken und dem guten Essen schreibe, sollte ich auch den Mann erwähnen, der neulich in den Mülltonnen unweit unseres Hauses nach etwas Essbarem gesucht hat. Litauen ist ein Land der Kontraste. Es stimmt auch, dass der familiäre Zusammenhalt der Litauer im Allgemeinen noch stärker ist, als bei uns in Deutschland. Und dennoch sind da die gut 100 Kinder in unserem Kinderdorf, deren familiäre Strukturen offensichtlich nicht tragfähig genug waren, um ihnen eine behütete Kindheit, Bildung und Geborgenheit zuteilwerden zu lassen. Auch Litauen ist keine heile Welt, sondern vom gesellschaftlichen Wandel, von den wachsenden sozialen Unterschieden tiefgreifend betroffen.



In unserem Kinderdorf durfte ich letzte Woche bei der Kunsttherapie dabei sein. Edita, eine Sozialpädagogin von der Fachhochschule in Marijampolė, gestaltet mit den Kindern Bilder mit Fingerfarben. Diesmal sollten die Kinder sich gegenseitig positive Eigenschaften auf ihre Gemälde schreiben.



Auch unser wöchentlicher Schwimmbadbesuch, den ich als Rettungsschwimmer begleite, hat nach der Winterpause wieder einmal stattgefunden.

Sonntag, 2. Januar 2011

Vogelhäuser bauen




Während das neue Jahr bei uns in Litauen nun schon so langsam zu geschehen anfängt, waren wir auch im alten noch fleißig: wir haben Vogelhäuser gebastelt. Man nehme: alte Plastikflaschen, ein bisschen Schnur, Scheren, Stöckchen, 6 hochmotivierte und interessierte Kinder, sowie Vogelfutter. Unsere Vogelhäuschen haben wir dann auch gleich an Bäumen aufgehängt- und es dauerte nicht lange, da waren auch schon die ersten "paukštys" da. :)

Montag, 27. Dezember 2010

Litauische Weihnachten


Das Weihnachtsfest hier in Litauen war für mich eine ganz besondere Erfahrung. Vor allem das Kūčių vakarienė, das Festessen am Heiligabend wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Am 23. Dezember wurden die Geschenke verteilt. Unser Hausmeister Dainius hat den Weihnachtsmann gespielt. Die Kinder haben sich sehr über die Geschenke gefreut. Jedes Kind bekam ein Handtuch, ein Buch, die Mädchen jeweils einen Drogerie-Gutschein und die Jungs ein Parfum. Dank der Spenden des Vereins "Kinderdörfer in Litauen e.V." konnten diese Geschenke finanziert werden.
Am 24. Dezember habe ich nachmittags in der evangelischen Kirche im Gottesdienst mit gesungen. Ein Krippenspiel gab es zwar nicht, aber dafür wurden viele vertraute Weihnachtslieder gesungen. Danach fuhr ich ins Kinderdorf, wo ich zum Abendessen eingeladen war. Als ich ankam warteten alle schon auf mich, dann konnte das Kūčių vakarienė beginnen. Das Licht wurde ausgeknipst, ein Vater Unser und ein Ave Maria gebetet. Danach bekam jeder eine geweihte Oblate und jeder hat sich dann von jedem ein Stück abgebrochen. So wurde symbolisch der Leib Christi geteilt, und sich gegenseitig vergeben. Nach dem liturgischen Teil ging dann das große Essen los, traditionell mit 12 Gerichten, alle ohne Fleisch. Sehr lecker, aber auch sehr viel... Anschließend wurden die Geschenke ausgepackt und die neuen Spiele ausprobiert...
Am 25. Dezember war ich bei Vytautas, einem netten und frommen älteren Menschen aus unserer Kirchgemeinde und seiner Familie zum Weihnachtsgans Essen eingeladen. Am 26. Dezember hatte ich dann auch einmal ein bisschen Zeit für mich und konnte mir Gedanken über meine Zukunft machen. Diese Woche arbeite ich wieder im Kinderdorf. Zusammen mit Arturas und einigen Kindern wollen wir einen kleinen Film für einen Wettbewerb drehen. Mal sehen, was daraus wird...

Dienstag, 21. Dezember 2010

Welch ein Geheimnis ist ein Kind!

Welch ein Geheimnis ist ein Kind!
Gott ist auch ein Kind gewesen.
Weil wir Gottes Kinder sind,
kam ein Kind, uns zu erlösen.
Welch ein Geheimnis ist ein Kind!
Wer dies einmal je empfunden,
ist den Kindern durch das
Jesuskind verbunden.


Mit diesen Versen von Clemens Brentano möchte ich allen danken, die mich und unsere Arbeit in diesem Jahr unterstützt haben, sei es durch Briefe, Gebete, Spenden oder guten Rat! Ich freue mich, Weihnachten hier mit den Kindern verbringen zu dürfen und wünsche euch allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und einen geruhsamen Start in das neue Jahr!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Plätzchen backen



Während draußen die Bauarbeiter noch fleißig mit der Renovierung unserer Häuser beschäftigt sind und sich Schneeberge auf den Wegen und Dächern türmen, habe ich mit den Kindern aus meinem Deutsch-Unterricht diesen Mittwoch im Haus 1 deutsche Plätzchen gebacken. Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Für einige Kinder war es das erste Mal in ihrem Leben, dass sie Kekse selber gebacken haben. Und nebenbei konnten sie lernen, was "Eier", "Mehl" oder "Zucker" auf Deutsch heißt.







Auch im Englisch-Unterricht, bei dem ich ab und zu helfe, hielt die winterlich-weihnachtliche Stimmung Einzug. Tannenbäume wurden gemalt und ein englisches Weihnachtslied einstudiert.



Samstag, 11. Dezember 2010

Ein schönes Seminar









Vom 1.12. bis 8.12. war ich auf einem Freiwilligenseminar in Motycz Leśny nahe Lublin (Polen). Ein praxisorientiertes Seminar mit sehr netten Freiwilligen aus Deutschland, Polen und Russland, organisiert von der Fundacja Szczęśliwe Dzieciństwo (www.fsd.lublin.pl). Hauptprogrammpunkt war die Vorbereitung und Veranstaltung eines Nikolausfestes für sozial benachteiligte Kinder aus der Umgebung. Zuerst sammelten wir in Geschäften Spenden (Süßigkeiten, Schulartikel, Spielzeug). Dann dachten wir uns verschiedene Aktivitäten aus, die wir mit den Kindern machen würden: Sportspiele, Nikolaushäuser Basteln, ein Quiz, Zirkusspiele, Luftballons und Malmöglichkeiten für die Kleinsten. Höhepunkt war natürlich die Verteilung der Nikolausgeschenke- diese ehrenvolle Aufgabe fiel mir zu. (siehe Foto) :)
Aber natürlich bot das Seminar auch die Möglichkeit, sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen. Bei vielen war es in der ersten Zeit auch sehr schwierig, mit der neuen Umgebung, den Aufgaben, der Rolle als "Fremder", den allgegenwärtigen sozialen Unterschieden und der Sprache zurechtzukommen.

Auf der Hinfahrt (ich fuhr zum ersten Mal mit einem litauischen Zug, an deren Sauberkeit und Pünktlichkeit sich die Deutsche Bahn mal ein Beispiel nehmen kann), traf ich zwei junge Deutsche, einen angehenden Piloten und einen Energieverwalter, auf Baltikumsrundreise. Im Zug durften wir litauische Schinkenschnittchen mit Gurken probieren.
Auf der Rückfahrt habe ich, genau an der polnisch-litauischen Grenze, ein wunderschönes blaues Häuschen mit Sternen drauf gesehen. (siehe Foto) Der Zug war recht leer, und daran lag es wohl, dass der polnische Schaffner, allen Rauchverbotsschildern zum Trotz gemütlich paffend, gerade mich fragte, ob ich ihm litauisches Geld wechseln könne, er wolle sich in Litauen Brot und Süßigkeiten kaufen… :) Schließlich machte ich noch die Bekanntschaft eines Italieners, der mich zuerst davon überzeugen wollte, dass jedes Wort im Koran wahr sei, und mir danach anbot, ich könne doch als Deutsch-Lehrer in Tunesien arbeiten… Da habe ich aber dankend abgelehnt, da ist mir mein litauisches Kinderdorf doch um einiges lieber! :)
Ja, ja, man erlebt schon einiges bei so einem Freiwilligendienst…

Bei uns liegt im Moment auch ordentlich Schnee und mein aus einer Plastikflasche gebasteltes Vogelhaus (siehe Foto) ist hochfrequentiert...

Sveiki atvykę

Mein Name ist Matthias und arbeitete von 2010 bis 2011 im Kinderdorf "Vaiko Tėviškės Namai" in Marijampolė.

Ich danke der Initiative Christen für Europa e.V. , dem Verein "Kinderdörfer für Litauen e.V.", sowie meinen Freunden und meiner Familie für die Unterstützung während des Dienstes.