Samstag, 11. Dezember 2010

Ein schönes Seminar









Vom 1.12. bis 8.12. war ich auf einem Freiwilligenseminar in Motycz Leśny nahe Lublin (Polen). Ein praxisorientiertes Seminar mit sehr netten Freiwilligen aus Deutschland, Polen und Russland, organisiert von der Fundacja Szczęśliwe Dzieciństwo (www.fsd.lublin.pl). Hauptprogrammpunkt war die Vorbereitung und Veranstaltung eines Nikolausfestes für sozial benachteiligte Kinder aus der Umgebung. Zuerst sammelten wir in Geschäften Spenden (Süßigkeiten, Schulartikel, Spielzeug). Dann dachten wir uns verschiedene Aktivitäten aus, die wir mit den Kindern machen würden: Sportspiele, Nikolaushäuser Basteln, ein Quiz, Zirkusspiele, Luftballons und Malmöglichkeiten für die Kleinsten. Höhepunkt war natürlich die Verteilung der Nikolausgeschenke- diese ehrenvolle Aufgabe fiel mir zu. (siehe Foto) :)
Aber natürlich bot das Seminar auch die Möglichkeit, sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen. Bei vielen war es in der ersten Zeit auch sehr schwierig, mit der neuen Umgebung, den Aufgaben, der Rolle als "Fremder", den allgegenwärtigen sozialen Unterschieden und der Sprache zurechtzukommen.

Auf der Hinfahrt (ich fuhr zum ersten Mal mit einem litauischen Zug, an deren Sauberkeit und Pünktlichkeit sich die Deutsche Bahn mal ein Beispiel nehmen kann), traf ich zwei junge Deutsche, einen angehenden Piloten und einen Energieverwalter, auf Baltikumsrundreise. Im Zug durften wir litauische Schinkenschnittchen mit Gurken probieren.
Auf der Rückfahrt habe ich, genau an der polnisch-litauischen Grenze, ein wunderschönes blaues Häuschen mit Sternen drauf gesehen. (siehe Foto) Der Zug war recht leer, und daran lag es wohl, dass der polnische Schaffner, allen Rauchverbotsschildern zum Trotz gemütlich paffend, gerade mich fragte, ob ich ihm litauisches Geld wechseln könne, er wolle sich in Litauen Brot und Süßigkeiten kaufen… :) Schließlich machte ich noch die Bekanntschaft eines Italieners, der mich zuerst davon überzeugen wollte, dass jedes Wort im Koran wahr sei, und mir danach anbot, ich könne doch als Deutsch-Lehrer in Tunesien arbeiten… Da habe ich aber dankend abgelehnt, da ist mir mein litauisches Kinderdorf doch um einiges lieber! :)
Ja, ja, man erlebt schon einiges bei so einem Freiwilligendienst…

Bei uns liegt im Moment auch ordentlich Schnee und mein aus einer Plastikflasche gebasteltes Vogelhaus (siehe Foto) ist hochfrequentiert...

Sveiki atvykę

Mein Name ist Matthias und arbeitete von 2010 bis 2011 im Kinderdorf "Vaiko Tėviškės Namai" in Marijampolė.

Ich danke der Initiative Christen für Europa e.V. , dem Verein "Kinderdörfer für Litauen e.V.", sowie meinen Freunden und meiner Familie für die Unterstützung während des Dienstes.