Dienstag, 21. September 2010

Allmählich eingelebt





Wie schnell das alles geht. Jetzt beginnt schon die zweite Woche meines Dienstes hier. Vieles ist hier ziemlich spontan. Gestern waren wir beim Einwohnermeldeamt und haben für mich eine Wohnerlaubnis für 1 Jahr beantragt. Die beiden Mädchen, die fortgelaufen waren, sind wieder da. Aber hier im Kinderdorf passiert jeden Tag was. Gerade beginnen Renovierungsarbeiten an einigen Häusern.
Die Sportgruppe, die Arturas aufbauen wollte, ist immer noch nicht gestartet, weil er den Schlüssel für den Raum nicht bekommt.
Ich habe mir ein altes Fahrrad gekauft, mit dem ich in der Stadt und in der Umgebung manchmal herumfahre. Hier gibt es übrigens viele alte Sachen aus Deutschland, die hier noch ein zweites Leben beginnen, z.B. Busse, Müllcontainer, gebrauchte Kleidung (z.B. Bundeswehruniformhemden für 40 Cent das Stück).
In einer Woche bekommt das Kinderdorf Besuch aus Deutschland. Verena Nacke, die Vorsitzende des Vereins "Kinderdörfer für Litauen e.V.", der unser Kinderdorf mit Sachspenden und finanziell unterstützt, sowie einige weitere Vereinsmitglieder aus Deutschland und der Schweiz werden erwartet. Deshalb üben wir mit den Kindern jetzt schon ein buntes Programm ein. Es sollen deutsche und englische Lieder gesungen werden. Das ist eine Menge Arbeit, aber den meisten Kindern macht es echt Spaß.
Ich bin gerade dabei, Materialien und Ideen für ein Deutschlernen-Nachmittagsangebot zu sammeln. Ab 29.9. soll der Unterricht beginnen, mit einer kleineren (5-9 Jahre) und einer jugendlichen Gruppe.
Die Sprache fällt mir noch ziemlich schwer, aber Gott sei Dank treffe ich mich jetzt regelmäßig mit einer litauischen Deutschlehrerin im Frühruhestand, bei der ich ziemlich gut lerne.
Die Leute hier sind wirklich sehr freundlich, nur etwas distanzierter. Man grüßt sich im Alltag wenig, das wirkt anfangs vielleicht etwas kalt. Aber wenn man den ersten Schritt auf die Menschen zugeht, wird man sehr häufig mit viel Freundlichkeit und Herzlichkeit belohnt.
Letzte Woche war super Wetter zum Drachensteigen, was wir auch ausgiebig genutzt haben, wie ihr auf den Fotos sehen könnt...

Sveiki atvykę

Mein Name ist Matthias und arbeitete von 2010 bis 2011 im Kinderdorf "Vaiko Tėviškės Namai" in Marijampolė.

Ich danke der Initiative Christen für Europa e.V. , dem Verein "Kinderdörfer für Litauen e.V.", sowie meinen Freunden und meiner Familie für die Unterstützung während des Dienstes.